Episode 34 - 18. September des 3. Jahres


Helium-Blitz


      

Es folgt nun eine der beiden spektakulärsten Momente in der Geschichte der Sonne.

Sie Sonne hat ihre maximale Ausdehnung und Leuchtkraft erreicht. Gleichzeitig verdichtet sich ihr Zentrum, das aus Helium besteht, immer weiter, und die Temperatur steigt dort auf 100 Millionen Grad. Unter diesen Bedingungen wird das Helium, das durch Kernfusion aus dem Wasserstoff entstanden ist, nun selbst zum Kernbrennstoff.

Die Kernfusion des Helium setzt nun aber nicht kontinuierlich sondern mit einer gigantischen Explosion ein, dem sogenannten Helium-Blitz. Er dauert nur wenige Sekunden, d. h. in unserem Modell nur etwa eine Milliardstel Sekunde. Wir stellen uns vor, dass er genau um 12:00 Uhr stattfindet. Dabei werden 3% des gesamten Heliumvorrates zu Kohlenstoff umgesetzt. Die Energieumsatz der Sonne steigt in dieser Zeit auf einen Wert, der 10 Milliarden Sonnen entspricht.

Diese Explosion findet nur im Zentralbereich statt und ist äußerlich erstaunlicherweise zunächst nicht bemerkbar. Sie drängt jedoch die äußeren Schichten der Sonne weiter nach außen, deren Temperatur daher abnimmt und damit auch der Energieumsatz. Paradoxerweise sinkt damit als äußerliche Folge dieses Helium-Blitzes innerhalb der nächsten Minute also bis 12:01 Uhr in unserem Modell die Leuchtkraft ab und zwar um fast einen Faktor 100. Es folgt eine Phase von etwa 2 Stunden bis 14:00 Uhr, in der der Sonnendurchmesser schwingt, bis sich im Zentrum ein stabiler Zustand einstellt, der die nächsten Tage anhält. Der Sonnendurchmesser stabilisiert sich dabei bei dem 10fachen des heutigen Wertes. In dieser Zeit brennt im Sonneninneren das Helium und in den äußeren Bereichen immer noch der Wasserstoff.

Die Sonne leuchtet nun fast 50 mal heller als heute, so dass ihr Brennstoff nur noch für 10 Tage reicht. Das ebenfalls äußerst spektakuläre Ende naht.

      


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Letzte Änderung 05.10.2005