Spätestens die Finanz- und Wirtschaftskrise müsste uns allen dafür die Augen geöffnet haben, dass unser derzeitiges neoliberales Wirtschaftssystem ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist. Früher solide Banken sind zu Zocker-Buden mutiert, die die Weltwirtschaft in die schlimmste Krise seit 80 Jahren und die Staaten in horrende Schulden getrieben haben. Die deutsche Wirtschaft erfreut sich derzeit zwar eines schönen Wachstums, doch dies könnte von kurzer Dauer sein. Denn Shareholder Value und Millionen-Boni heizen schon wieder die Gier von Bankern und Managern an, und billige Kredite von Notenbanken füllen bereits wieder die nächste Finanzblase. Die nächste Krise ist nur eine Frage der Zeit, wenn wir nicht bald das neoliberale Wirtschaftssystem durch eine nachhaltige Marktwirtschaft ablösen, die weniger krisenanfällig, zukunftsorientierter, sozial ausgewogener und umweltschonender ist.

Dr. Ulrich Mössner ist Mitglied der E.-F.-Schumacher-Gesellschaft und war zweieinhalb Jahrzehnte Geschäftsführer in verschiedenen Branchen der Wirtschaft. Er weiß, wovon er redet, und macht praxisorientierte Vorschläge.