Faszination Kunstfälschung – Dichtung und Wahrheit über Fälscher, Händler und Experten


Vortragsüberblick


      

Ausgehend von der sogenannten Sammlung Jägers, die im August 2010 als Fälschung enttarnt wurde, zeigt Susanna Partsch in ihrem Vortrag auf, dass sich erfundene Sammlungen bei Fälschern schon immer großer Beliebtheit erfreuten. Entscheidend für den Erfolg einer Fälschung ist nicht immer nur ihre Qualität, sondern auch die Begehrlichkeiten. Gute Fälscher wissen, was sich der Markt gerade wünscht. Und wenn Experten (Gutachter) gleichzeitig ein Interesse an der Echtheit eines Kunstwerkes haben, schauen sie nicht immer ganz genau hin.

Außer den Fälschern, die mit ihrer eigenen Kunst keinen Erfolg haben, gibt es auch Akademieprofessoren, denen es offensichtlich Vergnügen bereitet, die Kunstwelt an der Nase herumzuführen. Ein Beispiel ist Umberto Giunti, dessen falscher Botticelli einst als Madonna del Velo berühmt war und der erst lange nach seinem Tod enttarnt wurde.

Obwohl das Fälschen von Kunst kein Kavaliersdelikt ist, werden Kunstfälscher häufig zu Sympathieträgern. Ihre – oft erfundenen – Biografien tragen das ihre dazu bei.

Man sollte meinen, dass durch die heutigen Techniken Fälscher leicht überführt werden können. Doch müssen Museen und Auktionshäuser auch bereit sein, Untersuchungen durchführen zu lassen. Nur in der Zusammenarbeit von Restauratoren und Kunsthistorikern ist es häufig möglich, eine Fälschung zu erkennen.

Dr. Susanna Partsch hat Kunstgeschichte, Ethnologie und Pädagogik studiert. Seit 1985 ist sie als freiberufliche Autorin tätig und hat u. A. zahlreiche Werke zum Thema Wissenschaft und Kunst für Kinder und Erwachsene publiziert.

     
     




Letzte Änderung 19.02.2012 Zurück zum wissengschaftlichen Salon